01.
Das Wichtigste in Kürze
02.
Der CO2-Fußabdruck als wichtige Basis einer Nachhaltigkeitsstrategie
03.
Was bedeutet der CO2-Fußabdruck für Unternehmen?
04.
Was ist der Product Carbon Footprint (PCF)?
05.
Wie lässt sich der CO2-Fußabdruck berechnen?
06.
Wie lässt sich der CO2-Fußabdruck im Unternehmen kompensieren?
07.
Die Kritik an der CO2-Kompensation durch Zertifikate

Das Wichtigste in Kürze
- Der CO2-Fußabdruck (Corporate Carbon Footprint, CCF) ist der wichtigste Kennwert, um den CO2-Ausstoß des gesamten Unternehmens darzulegen. Der Product Carbon Footprint (PCF) beschreibt den CO2-Fußabdruck von Produkten und Dienstleistungen.
- Bei den CO₂-Äquivalenten unterscheidet man zwischen direkt und indirekt verursachten Emissionen.
- Zahlreiche Beratungsfirmen bieten an, den CO2-Fußabdruck von Unternehmen zu berechnen.
- Klimaschädliche Emissionen können durch CO2-Zertifikate ausgeglichen werden, was in Klimaschutzkreisen teilweise als „Greenwashing“ kritisiert wird.
Der CO2-Fußabdruck als wichtige Basis einer Nachhaltigkeitsstrategie
Um die Klimaerwärmung global unter 2°C zu halten, bedarf es einheitlicher Kriterien und Reporting Standards. Der CO2-Fußabdruck ist ein solcher. Privatpersonen und Unternehmen können damit ihren CO2-Ausstoß entlang der gesamten Lieferkette messen und in ihrem ESG Reporting offenlegen. Doch wie lässt sich der Corporate Carbon Footprint (CCF) berechnen? Wo liegen die Unterschiede zum Product Carbon Footprint (PCF)? Und warum gerät die CO2-Kompensation von Unternehmen in die Kritik?
Was bedeutet der CO2-Fußabdruck für Unternehmen?
Ausgerechnet der Ölkonzern BP hat im Jahr 2004 erstmals einen Rechner angeboten, um den eigenen „Carbon Footprint“ zu berechnen. Der CO2-Fußabdruck (engl. Corporate Carbon Footprint (CCF)) gilt seitdem als Messwert-Standard in Sachen Treibhausgasbilanz. Eine zweite unternehmerisch wichtige Maßeinheit ist der Product Carbon Footprint (PCF), der den Klimaschaden bewertet, den Produkte durch Herstellung und Vertrieb verursachen. Im Rahmen des für immer mehr Unternehmen verbindlichen Nachhaltigkeitsberichts (ESG Reporting) ist eine Berechnung des CO2-Fußabdrucks unerlässlich. Angegeben werden müssen im Rahmen der ökologisch verbindlichen ESG Kriterien alle unternehmensbedingten Treibhausgasemissionen in sogenannten CO₂-Äquivalenten. Unterschieden wird dabei zwischen direkt und indirekt verursachten Emissionen. Direkte Emissionen verursacht z. B. die Produktion, der Fuhrpark oder die Verwaltung. Indirekte Emissionen fallen bei der Rohstoffherstellung, beim Transport, der Auslieferung oder auch bei der Produktvermarktung an.
Was ist der Product Carbon Footprint (PCF)?
Nicht nur das Unternehmen selbst verursacht Treibhausgasemissionen. Jedes Produkt und jede Dienstleistung haben ihren eigenen CO2-Fußabdruck; den PCF. Er zieht sich durch sämtliche vor- und nachgelagerte Produktionsschritte, die Auslieferung und Produktnutzung durch die Verbraucher bis hin zur Entsorgung.
Eine genaue Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Unternehmen und ihren Produkten zeigt genau, wo die meisten Treibhausgase verursacht werden und welches Potenzial für Einsparungs- und Effizienzmaßnahmen vorhanden ist. Entsprechend groß ist die wirtschaftliche Relevanz des CO2-Fußabdrucks im Unternehmen, um durch gezielte Energie- und Ressourceneinsparung die Betriebskosten nachhaltig zu reduzieren.
Wie lässt sich der CO2-Fußabdruck berechnen?
Die Berechnung des CO2-Fußabdrucks stellt viele Unterhemen vor große Herausforderungen, denen sie allein kaum gewachsen sind. Zahlreiche Beratungsfirmen bieten deshalb inzwischen an, den CO2-Fußabdruck zu berechnen, um mittels eines strukturierten ESG Frameworks den Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.
Wie lässt sich der CO2-Fußabdruck im Unternehmen kompensieren?
Klimaschädliche Emissionen können durch CO2-Zertifikate aus Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Solche Projekte fördern z. B. den Ausbau von Solarstrom, Biogasanlagen und Wasserkraft – oftmals in Schwellenländern, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind und in denen sich damit die ökonomische, soziale und ökologische Situation verbessert. Denn die Klimaerwärmung ist ein globales Problem und es ist egal, wo die Emissionen eingespart werden. Jedes CO2-Zertifikat entspricht dabei einer Tonne klimaschädlicher Emissionen, die in einem Projekt nicht entstehen. Viele Unternehmen kaufen entsprechend ihres berechneten CO2-Fußabdrucks solche Zertifikate, um sich als „klimaneutral“ bezeichnen zu dürfen.
Die Kritik an der CO2-Kompensation durch Zertifikate
Klimaschutzorganisationen vergleichen den Kauf von CO2-Zertifikaten mit dem Ablasshandel der katholischen Kirche im Spätmittelalter. Denn eine Kompensation ist zwar besser als nichts, regt aber nicht an, klimaschädliches Verhalten zu ändern und Emissionen zu vermeiden. Stattdessen sollte die Reihenfolge besser sein: CO2 vermeiden, reduzieren und erst dann kompensieren. Um nicht in den Verdacht des „Greenwashings“ zu geraten, sollte einer Kompensation mit CO2-Zertifikaten immer eine konsequente Verhaltensänderung vorangehen.
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