01.
Das Wichtigste in Kürze
02.
Was ist betriebliches Umweltmanagement?
03.
Was ist ein Umweltmanagement System?
04.
Welche Vorteile bietet eine Umweltmanagement System?
05.
Braucht mein Unternehmen einen Umweltmanagementbeauftragten?
06.
Zertifizierung von Umweltmanagement Systemen: Wer überprüft und zertifiziert die Systeme?
07.
Wie trägt Umweltmanagement zum ESG-Erfolg bei?

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Umweltmanagement System (UMS) integriert Umweltschutz in die Geschäftsstrategie und hilft bei der Ressourceneffizienz und Kosteneinsparungen.
- Betriebliches Umweltmanagement bezieht Umweltschutz in die täglichen Geschäftsabläufe ein.
- Zertifizierungen von UMS werden von unabhängigen Organisationen wie TÜV, DEKRA oder Bureau Veritas durchgeführt.
- Umweltmanagement trägt wesentlich zur ESG-Strategie eines Unternehmens und zur Verbesserung seiner ESG-Bewertung bei.
Was ist betriebliches Umweltmanagement?
Betriebliches Umweltmanagement umfasst eine systematische Herangehensweise von Unternehmen zur Integration von Umweltaspekten in ihre Geschäftsstrategien, -prozesse und -aktivitäten. Ziel ist es, die Umweltauswirkungen zu minimieren, Ressourceneffizienz zu steigern und langfristig nachhaltiges Wirtschaften zu fördern. Dieser Ansatz basiert auf verschiedenen Standards, Richtlinien und Zertifizierungen wie ISO 14001 und ISO 50001.
Unternehmen, die betriebliches Umweltmanagement einführen, setzen auf eine ganzheitliche Sichtweise, die Umweltbelange als integralen Bestandteil ihres Geschäftsbetriebs betrachtet. Dies geht über bloße Einhaltung von Umweltauflagen hinaus und zielt auf proaktive Maßnahmen ab. Hierbei spielen mehrere Schritte eine entscheidende Rolle:
- Umweltbewusstsein und -politik: Unternehmen etablieren eine klare Umweltpolitik, die ihre Verpflichtung zur Nachhaltigkeit verdeutlicht und Leitlinien für umweltfreundliches Verhalten festlegt.
- Identifikation von Umweltaspekten: Unternehmen analysieren ihre Aktivitäten, Prozesse und Produkte, um umweltrelevante Aspekte zu identifizieren, die potenzielle Auswirkungen auf die Umwelt haben könnten.
- Zielsetzung und Planung: Basierend auf den ermittelten Umweltaspekten setzen Unternehmen konkrete Ziele zur Reduzierung von Umweltauswirkungen und entwickeln einen Aktionsplan, wie diese Ziele erreicht werden können.
- Umsetzung und Überwachung: Die geplanten Maßnahmen werden umgesetzt, und die Fortschritte werden kontinuierlich überwacht und gemessen, um sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.
- Kommunikation und Berichterstattung: Unternehmen kommunizieren transparent über ihre umweltbezogenen Bemühungen gegenüber Stakeholdern und berichten regelmäßig über ihre Fortschritte.
Betriebliches Umweltmanagement trägt nicht nur dazu bei, Umweltbelastungen zu reduzieren, sondern kann auch Kosten senken, Effizienz steigern, das Image stärken und den Zugang zu Märkten erleichtern, die auf nachhaltige Praktiken Wert legen. Es ist ein zentraler Bestandteil einer ganzheitlichen Unternehmensstrategie, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch ökologische Verantwortung anstrebt.
Was ist ein Umweltmanagement System (UMS)?
Ein Umweltmanagement System (UMS) ist eine Sammlung von Prozessen, Praktiken und Verfahren in einem Unternehmen, die dazu dienen, Umweltaspekte in Geschäftsstrategien und Aktivitäten zu integrieren. Das primäre Ziel eines UMS ist es, die Umweltleistung einer Organisation zu verbessern, indem es Umweltauswirkungen minimiert, gesetzliche und regulatorische Anforderungen erfüllt und kontinuierliche Verbesserungen anstrebt.
Der international anerkannte Standard für UMS ist die ISO 14001, die auf einem zyklischen Prozess namens „Plan-Do-Check-Act“ (PDCA) basiert. Der PDCA-Zyklus beginnt mit der Planungsphase, in der Umweltziele festgelegt und entsprechende Prozesse entwickelt werden (Plan). Danach werden die geplanten Aktionen ausgeführt (Do). In der Check-Phase werden die Ergebnisse überwacht und gemessen, und schließlich werden in der Act-Phase notwendige Änderungen vorgenommen, um kontinuierliche Verbesserungen zu erreichen.
Ein weiterer Umweltstandard ist das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS), eine EU-Verordnung, die noch weiter als ISO 14001 geht. Während ISO 14001 hauptsächlich auf das interne Umweltmanagement ausgerichtet ist, verlangt EMAS zusätzlich die Veröffentlichung einer validierten Umwelterklärung. Diese Erklärung informiert die Öffentlichkeit und andere externe Stakeholder über die Umweltleistung des Unternehmens.
Es ist wichtig zu bemerken, dass ISO 14001 zusammen mit anderen Managementsystem-Normen, einschließlich der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001, der Energiemanagementnorm ISO 50001 und der Norm für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ISO 45001, eine gemeinsame Struktur namens „High-Level Structure“ (HLS) teilt. Diese Struktur erleichtert die Integration verschiedener Managementsysteme in ein einheitliches System, indem sie eine standardisierte Struktur, Texte und Definitionen bereitstellt. So können Unternehmen durch diese Integration ihre Ressourcen besser verwalten, Synergien zwischen den verschiedenen Systemen schaffen und ihre Effizienz verbessern.
Welche Vorteile bietet eine Umweltmanagement System?
Die Implementierung eines UMS bringt – neben dem Kernziel die Umweltauswirkungen zu überwachen und folglich zu reduzieren – zahlreiche weitere Vorteile mit sich.
- Rechtliche Sicherheit: Durch die systematische Erfassung aller umweltrechtlichen Anforderungen und deren Überwachung wird das Risiko von Verstößen und damit verbundenen Bußgeldern oder Strafen minimiert.
- Kostenersparnis: Viele umweltfreundliche Maßnahmen, wie z.B. Energieeinsparungen oder die Reduzierung von Abfällen, können zu signifikanten Kosteneinsparungen führen.
- Verbessertes Image: Ein effektives UMS kann die öffentliche Wahrnehmung eines Unternehmens verbessern und zu einem Wettbewerbsvorteil werden, da Kunden, Investoren und andere Stakeholder zunehmend Wert auf umweltfreundliche Geschäftspraktiken legen.
- Mitarbeiterengagement: Ein UMS kann das Bewusstsein und Engagement der Mitarbeiter für Umweltthemen erhöhen. Dies kann zur Entwicklung neuer Ideen und Innovationen führen.
- Einbindung von Stakeholdern: Durch regelmäßige Kommunikation und Beteiligung können Beziehungen zu wichtigen Interessengruppen, wie z.B. lokalen Gemeinschaften, verbessert werden.
Braucht mein Unternehmen einen Umweltmanagementbeauftragten?
Der Umweltmanagementbeauftragte spielt eine zentrale Rolle in der Umweltstrategie eines Unternehmens. Er ist in erster Linie verantwortlich für die Entwicklung, Implementierung und Überwachung des Umweltmanagement Systems. Seine Aufgaben umfassen die Planung und Durchführung von Umweltprogrammen, die Einhaltung von Umweltvorschriften und -gesetzen, die Durchführung von Umweltaudits und die Förderung des Umweltbewusstseins innerhalb des Unternehmens.
Erfolgreiche Umweltmanagementbeauftragte zeichnen sich durch bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften aus. Dazu gehören ein starkes Bewusstsein und Verständnis für Umweltfragen, ausgezeichnete organisatorische und Projektmanagementfähigkeiten, sowie die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren und Menschen zu motivieren. Ein tiefgreifendes Verständnis der relevanten Umweltgesetze und -vorschriften sowie die Fähigkeit, Daten zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, sind ebenfalls unerlässlich. Schließlich sind Integrität und Glaubwürdigkeit wichtige Eigenschaften, da der Umweltmanagementbeauftragte eine Vorbildfunktion einnimmt und das Unternehmen nach außen in Umweltfragen repräsentiert.
Zertifizierung von Umweltmanagement Systemen: Wer überprüft und zertifiziert die Systeme?
Die Zertifizierung eines Umweltmanagement Systems ist ein wesentlicher Schritt, um seine Glaubwürdigkeit und Effektivität zu bestätigen. In der Regel werden diese Zertifizierungen von unabhängigen, akkreditierten Zertifizierungsstellen durchgeführt, die nach internationalen Standards arbeiten.
Im Falle des ISO 14001-Standards werden die Prüfung und Zertifizierung von unabhängigen Zertifizierungsorganisationen wie TÜV, DEKRA, oder Bureau Veritas durchgeführt. Diese Organisationen sind von nationalen oder internationalen Akkreditierungsstellen, wie der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) oder der United Kingdom Accreditation Service (UKAS), anerkannt. Sie überprüfen, ob das Umweltmanagement System eines Unternehmens den Anforderungen der ISO 14001 entspricht und zertifizieren das System bei erfolgreichem Nachweis.
Im Kontext von EMAS, dem Eco-Management and Audit Scheme, übernehmen akkreditierte Umweltgutachter die Rolle der Zertifizierung. In Deutschland sind dies beispielsweise Organisationen wie die TÜV Rheinland Group oder der Germanischer Lloyd. Sie prüfen das Umweltmanagement System des Unternehmens auf Übereinstimmung mit den EMAS-Anforderungen und validieren die Umwelterklärung.
Die Zertifizierung ist ein kontinuierlicher Prozess, der regelmäßige Überwachungsaudits und Re-Zertifizierungsaudits erfordert, um sicherzustellen, dass das System weiterhin den Anforderungen entspricht und kontinuierliche Verbesserungen erzielt werden. Die Zertifizierung durch eine anerkannte Stelle bietet nicht nur eine Bestätigung der Effektivität des Systems, sondern kann auch das Vertrauen von Stakeholdern, einschließlich Kunden, Mitarbeitern und Investoren, stärken.
Wie trägt Umweltmanagement zum ESG-Erfolg bei?
Umweltmanagement ist ein integraler Bestandteil der ESG-Strategie (Environmental, Social, Governance) eines Unternehmens. Ein wirksames Umweltmanagement trägt direkt zu einem starken E-Profil innerhalb der ESG-Strategie eines Unternehmens bei.
Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen erfolgreich managen, können Risiken reduzieren, Kosten sparen, Betriebseffizienz verbessern und Innovationen fördern. Diese Faktoren können alle zu einer verbesserten ESG-Bewertung führen. Darüber hinaus kann ein starkes Engagement für das Umweltmanagement das Vertrauen und die Zustimmung von Stakeholdern stärken, einschließlich Investoren, Kunden, Mitarbeitern und der Gemeinschaft.
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