Lieferantenaudits durchführen für nachhaltige Lieferketten

Inhaltsverzeichnis

01.

Das Wichtigste in Kürze

02.

Was ist ein Lieferantenaudit?

03.

Wieso sind Lieferantenaudits wichtig?

04.

Wer führt einen Lieferantenaudit durch?

05.

Lieferantenaudit durchführen: Wie geht’s richtig?

06.

Welche Fragen sind Teil eines Lieferantenaudits?

Das Wichtigste in Kürze

Was ist ein Lieferantenaudit?

Ein Lieferantenaudit ist ein systematischer und unabhängiger Prozess zur Bewertung der Leistung und Compliance von Lieferanten. Ziel ist es, sicherzustellen, dass Lieferanten die vereinbarten Standards und Anforderungen in Bezug auf Qualität, Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung erfüllen. Durch Audits können Unternehmen Risiken in der Lieferkette identifizieren und minimieren, die Qualität der gelieferten Produkte und Dienstleistungen verbessern und die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben gewährleisten.

Wieso sind Lieferantenaudits wichtig?

Die Bedeutung von Lieferantenaudits im Kontext von Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ein zentrales Element ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das 2023 in Deutschland in Kraft trat. Dieses Gesetz verpflichtet große Unternehmen, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu erfüllen.

Das Sorgfaltspflichtengesetz fordert Unternehmen dazu auf, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in ihren Lieferketten zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Prävention und Abhilfe zu ergreifen. Lieferantenaudits sind ein zentrales Instrument zur Erfüllung dieser Pflichten, da sie es Unternehmen ermöglichen, die Praktiken ihrer Lieferanten zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Wer führt einen Lieferantenaudit durch?

Lieferantenaudits werden in der Regel von qualifizierten Auditoren durchgeführt, die entweder intern aus dem Unternehmen stammen oder extern beauftragt werden. Interne Auditoren sind oft Mitarbeiter der Abteilungen für Qualitätssicherung, Einkauf oder Compliance, die speziell für diese Aufgabe geschult wurden. Sie verfügen über fundierte Kenntnisse der Unternehmensstandards und -anforderungen sowie der spezifischen Branchenvorschriften.

Externe Auditoren hingegen sind unabhängige Experten, spezialisierte Dienstleister oder ESG-Beratungen wie ESGvolution, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse und Objektivität hinzugezogen werden. Der Einsatz externer Auditoren kann besonders vorteilhaft sein, um eine unvoreingenommene Bewertung zu gewährleisten und Best Practices aus verschiedenen Branchen zu integrieren.

Beide Ansätze – intern und extern – haben ihre Vorzüge und können je nach spezifischen Anforderungen und Ressourcen des Unternehmens kombiniert werden, um ein umfassendes und effektives Audit durchzuführen.

Lieferantenaudit durchführen: Wie geht's richtig?

Ein erfolgreicher Lieferantenaudit erfordert einen klar strukturierten Ablauf und die Berücksichtigung mehrerer Erfolgsfaktoren. Der Prozess lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Dazu gehört die Auswahl der Lieferanten, die auditiert werden sollen, die Festlegung der Auditziele und -kriterien sowie die Zusammenstellung eines kompetenten Audit-Teams. Ein detaillierter Audit-Plan bildet die Grundlage für ein strukturiertes Vorgehen.

Während des Audits ist eine transparente Kommunikation mit dem Lieferanten essenziell, um Vertrauen aufzubauen und die Zusammenarbeit zu fördern. Der Vor-Ort-Besuch umfasst die Überprüfung der Dokumentationen und Prozesse, Interviews mit relevanten Mitarbeitern und Management sowie die Inspektion der Produktionsstätten und -methoden. Der Einsatz digitaler Tools und Technologien kann den Auditprozess effizienter gestalten und die Genauigkeit der Ergebnisse verbessern.

Nach dem Audit werden die Ergebnisse und Feststellungen dokumentiert. Die Leistung des Lieferanten wird im Vergleich zu den festgelegten Kriterien bewertet und ein Bericht mit Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen erstellt.

Um die kontinuierliche Einhaltung sicherzustellen, müssen die empfohlenen Maßnahmen überwacht und Folgeaudits durchgeführt werden. Regelmäßige Audits helfen dabei, kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen und sicherzustellen, dass die Lieferanten dauerhaft den Anforderungen entsprechen.

Durch die Berücksichtigung dieser Erfolgsfaktoren – gute Vorbereitung, transparente Kommunikation, regelmäßige Audits und die Nutzung von Technologie – können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Lieferantenaudits effektiv und nachhaltig sind, und gleichzeitig zur Erfüllung ihrer ESG-Verpflichtungen beitragen.

Welche Fragen sind Teil eines Lieferantenaudits?

Eine fertige Lieferantenaudit Checkliste gibt es nicht, da jede Lieferkette individuell ist. Ein typischer Lieferantenaudit Fragenkatalog betriff jedoch folgende Bereiche:

  • Qualitätssicherung:
    • Wie wird die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sichergestellt?
    • Gibt es ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001?
  • ESG-Kriterien:
    • Wie werden Umweltstandards eingehalten und überwacht?
    • Welche Maßnahmen werden zur Einhaltung der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen ergriffen?
    • Gibt es Richtlinien zur Vermeidung von Korruption und Bestechung?


Die ISO 9001 Norm spielt eine zentrale Rolle bei Lieferantenaudits, insbesondere im Bereich der Qualitätssicherung. Diese Norm legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest und hilft Unternehmen, ihre Prozesse kontinuierlich zu verbessern, um die Kundenzufriedenheit zu steigern. Ein Lieferantenaudit nach ISO 9001 kann daher eine gute Richtlinie für die Erstellung des Audits darstellen.

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