01.
Das Wichtigste in Kürze
02.
Was ist die Ökodesign-Verordnung?
03.
Was sind die Hauptziele der Ökodesign-Verordnung?
04.
Wann tritt die ESPR in Kraft?
05.
Welche Auswirkungen hat die ESPR der EU auf Unternehmen?
06.
Welche Rolle spielt die ESPR für ESG?
Das Wichtigste in Kürze
- Die neue Ökodesign-Verordnung der EU erweitert die bisherigen Regelungen auf nahezu alle physischen Güter und setzt hohe Standards für Nachhaltigkeit, Reparierbarkeit und Ressourceneffizienz.
- Unternehmen müssen ihre Produktionsprozesse anpassen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen, was langfristige Vorteile wie Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile bringt.
- Unternehmen müssen ihre Produktionsprozesse anpassen, können aber langfristig durch Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile profitieren.
Was ist die Ökodesign-Verordnung?
Die EU hat mit der neuen Ökodesign-Verordnung für Nachhaltige Produkte (Ecodesign Regulation, ESPR) einen bedeutenden Schritt hin zu nachhaltigeren Produkten unternommen. Diese Verordnung zielt darauf ab, die Kreislauffähigkeit, Energieeffizienz und allgemeine Umweltverträglichkeit von Produkten zu verbessern. Am 27. Mai 2024 hat der Rat der Europäischen Union die Verordnung endgültig gebilligt.
Die Verordnung baut auf der bisherigen Ökodesign-Richtlinie auf, die bisher nur energiebezogene Produkte abdeckte. ESPR erweitert den Geltungsbereich auf nahezu alle physischen Güter, die auf dem EU-Markt angeboten werden, mit Ausnahme von Fahrzeugen und Produkten aus dem Bereich Sicherheit und Verteidigung. Neu eingeführt werden auch Ökodesign-Kriterien für die Vergabe öffentlicher Aufträge, um Anreize für die öffentliche Beschaffung umweltfreundlicher Produkte zu schaffen. Zudem wird es ein direktes Verbot geben, unverkaufte Textilien und Schuhe zu vernichten, wobei kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vorübergehend davon ausgenommen sind. Andere Produkte könnten folgen, wenn die Kommission ihre Befugnis nutzt, ähnliche Verbote zu erlassen. Die Verordnung wird zudem an das Gesetz über digitale Dienste angeglichen, um auch online verkaufte Produkte zu berücksichtigen.
Was sind die Hauptziele der Ökodesign-Verordnung?
- Langlebigkeit und Reparierbarkeit: Produkte sollen langlebiger, reparierbarer und aufrüstbar sein. Dadurch wird die Lebensdauer der Produkte verlängert, was zu weniger Abfall führt und die Notwendigkeit verringert, ständig neue Produkte zu kaufen.
- Ressourceneffizienz: Dies bedeutet, dass Produkte während ihrer gesamten Lebensdauer weniger Energie und Rohstoffe verbrauchen, von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zur Entsorgung. Effizientere Nutzung von Ressourcen hilft, Umweltbelastungen zu reduzieren und die Kosten zu senken.
- Recycling: Ein höherer Anteil an recyceltem Inhalt in Produkten wird gefördert. Produkte sollen so gestaltet werden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht in ihre Bestandteile zerlegt und recycelt werden können.
- Digitaler Produktpass: Ein digitaler Produktpass soll Informationen zur Umweltverträglichkeit von Produkten leicht zugänglich machen. Dies bedeutet, dass Verbraucher und Unternehmen Zugang zu wichtigen Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts haben, einschließlich seiner Materialien, Herkunft, Energieverbrauch und Entsorgungsmöglichkeiten. Dies fördert Transparenz und informierte Kaufentscheidungen.
Die ESPR wird international konform sein und soll Handelsbarrieren abbauen. Die EU arbeitet eng mit internationalen Partnern zusammen, um die Nachhaltigkeit weltweit zu fördern und die Kosten für nachhaltige Investitionen und Marketing zu senken.
Wann tritt die ESPR in Kraft?
Nach der Billigung durch den Rat ist der Rechtsakt angenommen. Die Verordnung wird nach der Unterzeichnung durch die Präsidentin des Europäischen Parlaments und den Präsidenten des Rates im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Sie wird 24 Monate nach ihrem Inkrafttreten anwendbar.
Welche Auswirkungen hat die ESPR der EU auf Unternehmen?
Die neue Ökodesign-Verordnung der EU stellt einen wesentlichen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dar. Unternehmen, die sich frühzeitig an diese neuen Standards anpassen, können langfristig profitieren und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten.
Die neue Verordnung bedeutet für Unternehmen, dass sie ihre Produktionsprozesse und Produktdesigns an die neuen Standards anpassen müssen. Dies kann initiale Investitionen erfordern, bietet jedoch langfristig erhebliche Vorteile. Unternehmen, die frühzeitig nachhaltige Praktiken implementieren, können Kosten durch effizientere Ressourcennutzung und geringeren Energieverbrauch sparen. Zudem können sie sich durch innovative, nachhaltige Produkte einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und neue Märkte erschließen. Die Einhaltung der ESPR kann auch das Markenimage stärken und das Vertrauen der Verbraucher in nachhaltige Produkte erhöhen.
Welche Rolle spielt die ESPR für ESG?
Die Ecodesign Regulation spielt eine zentrale Rolle in der ESG-Strategie von Unternehmen, da sie spezifische Umweltstandards festlegt, die direkt zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit beitragen. Durch die Einhaltung dieser Verordnung können Unternehmen ihre Umweltziele (Environmental) erreichen, die soziale Verantwortung (Social) stärken und durch transparentes Reporting und Einhaltung von Vorschriften eine gute Unternehmensführung (Governance) gewährleisten. Dies macht die ESPR zu einem wichtigen Instrument für Unternehmen, um ihre ESG-Ziele zu erfüllen und nachhaltig zu wirtschaften.
Die neue Ökodesignverordnung der EU stellt einen wesentlichen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dar. Unternehmen, die sich frühzeitig an diese neuen Standards anpassen, können langfristig profitieren und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten. Die Integration von ESG-Prinzipien in die Unternehmensstrategie ist dabei ein entscheidender Faktor, um im Wettbewerb erfolgreich zu bleiben und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft zu haben.
