Kreislaufwirtschaft in Deutschland und Europa

Inhaltsverzeichnis

Problem: Rohstoffverbrauch, Lösung: Circular Economy

Im Rahmen von ESG sind für viele Unternehmen die EU-Taxonomie sowie ein rechtssicheres ESG Reporting die herausragenden Themen. Was viele nicht wissen: Ebenso wichtig ist das Thema Kreislaufwirtschaft (engl. Circular Economy). Denn jeder Europäer verbraucht pro Jahr rund 14 Tonnen Rohstoffe und produziert fünf Tonnen Abfall. Das hat erhebliche Auswirkungen auf Klima und Umwelt und lässt sich nur ändern mit einer konsequenten Ressourcenmanagement.

Was ist eine Kreislaufwirtschaft?

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft ist nach Definition der EU ein „Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.“

Angesichts zunehmend knapper Ressourcen und der wachsenden Weltbevölkerung ist die funktionierende Kreislaufwirtschaft erklärtes Ziel der EU im Rahmen ihres „Green Deals“. Neben dem umweltbewussteren Umgang mit Abfällen und einer höheren Recyclingquote ist auch die nachhaltige Produktherstellung und -gestaltung tragende Säule der Kreislaufwirtschaft. Ressourcenschonende, langlebige und wiederverwendbare Produkte und ein deutlich reduzierter Materialverbrauch sollen umweltschädliche Einmalprodukte ablösen und den Energieverbrauch sowie CO₂-Emissionen über die gesamte Herstellungs- und Vermarktungskette senken.

Welche Vorteile hat eine Kreislaufwirtschaft?

Es sind Schlagworte wie Abfallvermeidung, Reparaturfähigkeit oder Wiederverwertung, die zeigen: Mit einer Kreislaufwirtschaft lassen sich Geld und Emissionen sparen. Das wird klar, wenn man bedenkt, dass 45 % aller CO₂-Emissionen allein durch Materialproduktion verursacht werden. Weitere Vorteile liegen auf der Hand, von denen Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen profitieren:

Wie steht es um ein Kreislaufwirtschaftsgesetz in Deutschland?

Seit dem 1. Juni 2012 gibt es in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz „zur Schonung und Förderung der natürlichen Ressourcen und zum Schutz von Menschen und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen.“ Bisher war das Gesetz wenig erfolgreich: Die Recycling-Quote in Deutschland beträgt nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland nur 12 %  – trotz des vor Jahrzehnten eingeführten Recyclingsystems „Grüner Punkt“. Zudem geht ca. ein Drittel aller Lebensmittel durch Verderben oder Nichtkonsum verloren.

Ein Grund, warum die Kreislaufwirtschaft in Deutschland nicht gut genug funktioniert, ist, dass viele Produkte nur schwer wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden können. Bestes Beispiel: Elektrogeräte werden in Deutschland kaum recycelt, trotz der enthaltenen wertvollen Ressourcen wie Gold, Platin und weiteren Metallen. Umso wichtiger ist, dass die Bereitschaft wächst, Recycling zum Teil des Produktzyklus zu machen. Darin steckt für Verbraucher und Unternehmen ein enormes Potenzial. Das Erkennen auch immer mehr Unternehmen.

Der „Aktionsplan Kreislaufwirtschaft“ der EU

Um das Vorhaben einer europäischen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, legte die EU-Kommission im März 2020 und zuletzt im Frühjahr 2022 im Rahmen der EU-Taxonomie den „Aktionsplan Kreislaufwirtschaft“ vor. Enthalten sind konkrete Maßnahmen zur nachhaltigeren Produktgestaltung und Produktion in besonders ressourcenintensiven Bereichen wie Elektronik, IKT, Kunststoffe, Textilien und Bauwesen. Das Thema nimmt also enorm an Fahrt auf, und es lohnt sich für Unternehmen, diese Entwicklung genau zu verfolgen.

Isabella Calderon Hoyos
Partner

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