Wie beeinflusst Nachhaltigkeit die Automobilindustrie?

Inhaltsverzeichnis

01.

Das Wichtigste in Kürze

02.

Warum sind ESG-Faktoren in der Automobilindustrie zunehmend wichtig?

03.

Wie kann das Thema Nachhaltigkeit in die Lieferketten der Automobilindustrie integriert werden?

04.

Wie können Automobilunternehmen über ihre ESG-Initiativen und -Leistung berichten?

Das Wichtigste in Kürze

Warum sind ESG-Faktoren in der Automobilindustrie zunehmend wichtig?

Es tut sich was auf Deutschlands Straßen: Die Verbraucher wollen umweltfreundlicher unterwegs sein – und Automobilhersteller müssen entsprechend handeln. Die Themen ESG und Auto sind eng verknüpft. Der Bereich Nachhaltigkeit ist in der Automobilbranche längst der zukunftsweisende Erfolgsfaktor – von den Produkten bis hin zur eigenen Prozessoptimierung. Doch wie gelingt diese Mammut-Transformation?

Der Verkehrssektor gehört mit einem Anteil von fast 30 % zu den Hauptverursachern von CO2-Emissionen in der EU. Gesetzgeber, Investoren und Verbraucher erwarten verstärkt, dass die Branche ihre ökologischen Auswirkungen verringert. Umweltfreundlichere Produkte und Technologien wie Elektrofahrzeuge und alternative Antriebssysteme sind gefragter denn je.

Zudem ist die deutsche Automobilindustrie ein bedeutender Arbeitgeber. Wichtige soziale ESG-Faktoren sind gute Arbeitsbedingungen, Mitarbeiterrechte, Vielfalt und Inklusion sowie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Bei Verbrauchern, Mitarbeitenden und Investoren sind Automobilfirmen gefragt, die sich auch für soziale Belange einsetzen.

Darüber hinaus stehen eine gute Unternehmensführung und Transparenz bei Automobilunternehmen im Fokus der Aufmerksamkeit. Ethische Geschäftspraktiken, Korruptionsbekämpfung, Risikomanagement und die Unabhängigkeit des Aufsichtsrats werden von Politik, Presse und der Gesellschaft intensiv beobachtet.

All das stellt die Automobilbranche vor große Herausforderungen. Sowohl die Fahrzeuge als auch sämtliche interne Prozesse müssen auf den Prüfstand gebracht werden. Zudem muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltig transformiert werden. Dazu reichen die Aspekte von den Teile- und Material-Quellen und Abbaubedingungen über die Transportwege bis zur Entsorgung und Recyclingfähigkeit in den Rohstoffkreislauf.

Die gesetzlich geforderte Lieferkettentransparenz ist dabei eine der größten Herausforderungen für Automobilhersteller und Zulieferer. Damit verbunden ist der Einbezug und die Überwachung von sämtlichen Zulieferern. Gleichzeitig muss eine kosteneffiziente Produktion sichergestellt werden, um den Anforderungen der Konsumenten an kostengünstige Mobilitätslösungen gerecht zu werden.

Wie kann das Thema Nachhaltigkeit in die Lieferketten der Automobilindustrie integriert werden?

Kein Zweifel: In den Führungsetagen der Automobilkonzerne ist die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit angekommen. Und auch Zulieferer erkennen zunehmend die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens. Spätestens mit dem neuen Lieferkettengesetz kommen die großen Zulieferer nicht mehr um die neuen Standards herum. In dem Anfang 2023 in Kraft getretenen Gesetz von der EU wurden Standards entlang der gesamten Lieferkette festgelegt.

Der Weg zur nachhaltigen Transformation der Automobilindustrie ist sehr komplex. Er kann nur gelingen, wenn die Prozessoptimierung standardisiert und bestenfalls gemeinsam digitalisiert stattfindet. Idealerweise erfolgt das durch eine branchenweite Vernetzung über Unternehmen aller Größen hinweg. Dies erleichtert die Überwachung von Nachhaltigkeitsstandards und optimiert das Qualitätsmanagement sowie logistische Prozesse.

Erste Schritte in diese Richtung haben 14 Konzerne im Jahr 2022 gemeinsam mit ihrem Branchenverband VDA unternommen. Unter diesen Unternehmen sind deutsche Automobilhersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen. Sie gründeten die Responsible Supply Chain Initiative (RSCI), um gemeinsam definierte Umwelt- und Sozialstandards ihrer Zulieferer zu prüfen.

Doch das reicht nicht. Zu den wichtigsten ESG-Kriterien gehört deutlich mehr, zum Beispiel:

  • die konsequente Entwicklung von Fahrzeugen mit geringerem Energieverbrauch, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern
  • die ausschließliche Verwendung nachhaltiger Materialien und Technologien, die den Einsatz umweltschädlicher Substanzen reduzieren
  • Datenschutz und Datensicherheit bezüglich der zunehmenden digitalen Funktionalitäten und Technologien oder Recycling-Konzepte zur einfacheren Wiederverwertung von Fahrzeugkomponenten.

In der nachhaltigen Produktion der Automobilindustrie steht der Einsatz erneuerbarer Energien ganz oben auf der To do-Liste. Dazu zählen zum Beispiel Solarenergie oder Windkraft.

Im Vertrieb müssen Mitarbeitende geschult werden, um den Kunden die vorteilhaften Nachhaltigkeitsmerkmale der Fahrzeuge nahezubringen. Für die Vorbildwirkung sollte die gesamte Belegschaft elektrische Flottenfahrzeuge nutzen. Und: Ein Rücknahmeprogrammen für alte Fahrzeuge kann eine umweltgerechte Entsorgung gewährleisten.

Auch im Kundenservice muss nachhaltig umgedacht werden. Die Vorteile elektrischer Fahrzeuge sollten ebenso penetriert werden wie elektrische Ersatzfahrzeuge für in Reparatur befindliche Verbrenner. Auch die regelmäßige Wartung und Reparatur gilt es zu fördern, um die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern.

Wie können Automobilunternehmen über ihre ESG-Initiativen und -Leistung berichten?

Tue Gutes und sprich darüber – aber wie? Es gehört zu den neueren Schlüsselaufgaben, die unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsbemühungen transparent und glaubwürdig zu kommunizieren – extern und intern. Die großen Automobilkonzerne geben ihr jährliches ESG-Reporting meist in die Hände von hauseigenen Kommunikationsabteilungen oder Beratungsgesellschaften.

Zulieferer können auch ein ESG-Framework nutzen, um ihren Nachhaltigkeitsbericht zu strukturieren und die Vergleichbarkeit zu erleichtern. Das bekannteste Rahmenwerk ist GRI von der Global Reporting Initiative. In Deutschland orientieren sich außerdem viele Unternehmen am Deutschen Nachhaltigkeitskodex DNK. Dies hilft dabei, die Nachhaltigkeitsstrategie sinnvoll aufzustellen und entsprechend zu kommunizieren.

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