Emissionen (Scope-3,-2,-1)

Inhaltsverzeichnis

01.

Das Wichtigste in Kürze

02.

Was sind Emissionen? – Definition

03.

Wie lassen sich Emissionen reduzieren?

04.

Welche Rolle spielen Emissionspartner?

Das Wichtigste in Kürze

Was sind Scope-1,-2,-3 Emissionen? – Definition

Emissionen beziehen sich auf die Freisetzung von Treibhausgasen (THG) und anderen Schadstoffen in die Umwelt als Ergebnis der Geschäftstätigkeiten und betrieblichen Prozesse. Diese Emissionen können verschiedene Formen von Umweltauswirkungen haben, insbesondere in Bezug auf den Klimawandel und die Luftqualität.

Der Ursprung der Kategorisierung von Emissionen in Scope 1, 2 und 3 stammt vom Greenhouse Gas (GHG) Protocol. Das GHG Protocol ist ein weit verbreiteter Standard für die Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Diese Kategorisierung in Scope 1, 2 oder 3 ermöglicht es Unternehmen ihren Emissionsausstoß auf strukturierte und standardisierte Weise zu verstehen und zu managen.

  • Scope 1 Emissionen (direkte Emissionen): Direkte Treibhausgasemissionen, die aus Unternehmensaktivitäten stammen, wie z.B. Verbrennungsprozesse oder Fahrzeugflotten.
  • Scope 2 Emissionen (indirekte Emissionen): Indirekte Emissionen durch den Energieverbrauch des Unternehmens, entstehend bei der Erzeugung von bezogenem Strom und Wärme.
  • Scope 3 Emissionen (sonstige indirekte Emissionen): Indirekte Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich Upstream (vor Ankunft beim Unternehmen) und Downstream (nach Verlassen des Unternehmens) Emissionen.

Wie lassen sich Emissionen reduzieren?

Die Reduzierung von Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise und die Umsetzung einer Reihe von Strategien. Die konkreten Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen hängen von den individuellen Gegebenheiten und der Branche des Unternehmens ab. Zu den möglichen Ansätzen gehören die Folgenden:

Reduzierung von Scope 1 Emissionen

  1. Energieeffizienzmaßnahmen
    • Investitionen in energieeffiziente Technologien und Ausrüstungen, die den Energieverbrauch in Produktionsanlagen, Gebäuden und Fahrzeugen senken können.
    • Implementierung von Wärmerückgewinnungssystemen, um die Wärmeenergie aus industriellen Prozessen zurückzugewinnen.
    • Regelmäßige Wartung und Optimierung von Anlagen, um den Energieverbrauch zu minimieren.
  1. Prozessoptimierung und Technologiewechsel
    • Überprüfung und Neugestaltung von Produktionsprozessen, um den Energieverbrauch zu minimieren und effizientere Technologien zu nutzen.
    • Verwendung von innovativen Verfahren, die weniger Energie benötigen oder weniger Emissionen erzeugen.
  1. Energieeffizienzmaßnahmen
    • Effiziente Wärmedämmung von Gebäuden und Rohrleitungen, um Energieverluste zu minimieren.
    • Implementierung von energieeffizienten Beleuchtungs- und Heizungssystemen
    • Nutzung von effizienten Heiz- und Kühlsystemen, die den Energieverbrauch reduzieren.
  1. Emissionsmonitoring und -berichterstattung
    • Kontinuierliche Überwachung und Erfassung von Emissionsdaten, um Schwachstellen zu identifizieren und die Effektivität der getroffenen Maßnahmen zu bewerten.
    • Transparente Berichterstattung über Emissionsreduktionen an Stakeholder.
  1. Transport und Logistik
    • Einsatz von umweltfreundlichen Transportmitteln wie Elektrofahrzeugen, Hybridfahrzeugen oder Bahntransporten.
    • Optimierung der Routenplanung und Bündelung von Lieferungen, um den Transportaufwand und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren.
  1. Schulung und Sensibilisierung
    • Schulungen für Mitarbeiter zur Förderung eines energieeffizienten Verhaltens und zur Sensibilisierung für Emissionen.
    • Etablierung einer Unternehmenskultur, die Energieeffizienz und Umweltbewusstsein fördert.

Reduzierung von Scope 2 Emissionen

  1. Nutzung erneuerbarer Energien
    • Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft oder Geothermie. Dies reduziert die Emissionen, die mit der Stromerzeugung verbunden sind.
    • Investitionen in unternehmenseigene erneuerbare Energieanlagen, wie beispielsweise Solaranlagen auf den Unternehmensgebäuden.
  1. Eigenstromerzeugung
    • Erzeugung von eigenem Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) oder andere Technologien, um den Energiebedarf aus dem Netz zu reduzieren.
  1. Virtual Power Purchase Agreements (VPPAs)
    • Abschluss von Verträgen mit erneuerbaren Energieanbietern, um den Kauf von erneuerbarem Strom aus externen Quellen zu fördern.

Reduzierung von Scope 3 Emissionen

  1. Lieferkettenoptimierung
    • Identifikation von umweltfreundlicheren Lieferanten und Partnern, die nachhaltigere Produktions- und Transportprozesse haben.
    • Zusammenarbeit mit Lieferanten, um Effizienzsteigerungen, Emissionsreduktionen und umweltfreundliche Praktiken zu fördern.
  1. Produktinnovation und Design
    • Entwicklung von Produkten mit geringerem Ressourcenverbrauch, längerer Lebensdauer und leichterer Recyclingfähigkeit.
    • Förderung von Produkten und Dienstleistungen, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck für die Kunden haben.
  1. Nachhaltiges Ressourcenmanagement
    • Reduzierung von Materialverlusten und -abfällen in der Produktion, um die Ressourceneffizienz zu erhöhen.
    • Einsatz von recycelten Materialien und erneuerbaren Ressourcen, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
  1. Mitarbeiterpendeln
    • Förderung von alternativen Transportmitteln wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften oder Fahrrädern für Mitarbeiter.
    • Ermöglichung von flexiblen Arbeitsmodellen wie Telearbeit, um die Notwendigkeit des Pendelns zu reduzieren.
  1. Kundennutzung und -entsorgung
    • Bereitstellung von Informationen und Anreizen für Kunden, um energieeffiziente Nutzungsmuster zu fördern.
    • Förderung von Wiederverwendung, Recycling und korrekter Entsorgung von Produkten am Ende ihrer Lebensdauer.
  1. Daten- und Informationsmanagement
    • Implementierung von Systemen zur Erfassung, Analyse und Berichterstattung über Scope-3-Emissionen entlang der Lieferkette.
    • Nutzung von Technologien wie Blockchain zur Verbesserung der Transparenz und Verfolgbarkeit von Emissionsdaten

 

Die Reduzierung von Scope-3-Emissionen erfordert oft die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Partnern und Kunden, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Unternehmen sollten sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen sie den größten Einfluss haben, und kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Lieferkette und ihrer Produkte suchen.

Welche Rolle spielen Emissionspartner bei der Reduzierung von Emissionen?

Der Begriff „Emissionspartner“ bezieht sich auf verschiedene Akteure oder Organisationen, die mit Unternehmen oder Einzelpersonen zusammenarbeiten, um deren Emissionen zu quantifizieren, zu reduzieren oder zu kompensieren. Dazu gehören beispielsweise Beratungsunternehmen, Anbieter von CO2-Kompensationslösungen, Zertifizierungs- und Verifizierungsorganisationen oder Energieanbieter. Einige der Hauptrollen, die Emissionspartner in diesem Kontext übernehmen sind:

  1. Bewertung und Messung:
    Emissionspartner bieten oft Dienstleistungen an, um den aktuellen CO2-Fußabdruck eines Unternehmens zu bewerten und zu quantifizieren. Dies ist ein erster Schritt, um zu verstehen, wo die größten Emissionsquellen liegen und welche Bereiche Verbesserungen erfordern.
  2. Strategieentwicklung:
    Nach der Erstbewertung helfen Emissionspartner Unternehmen dabei, klare und erreichbare Ziele für die Emissionsreduktion festzulegen und einen Plan zur Erreichung dieser Ziele zu erstellen.
  3. Implementierung von Reduzierungsmaßnahmen:
    Dies kann von technologischen Lösungen, die den Energieverbrauch senken, bis hin zu organisatorischen Veränderungen reichen, die zu effizienteren Betriebsabläufen führen.
  4. Kompensation:
    Einige Emissionspartner spezialisieren sich darauf, Unternehmen bei der Kompensation ihrer unvermeidbaren Emissionen zu unterstützen, z.B. durch den Kauf von CO2-Zertifikaten oder die Investition in nachhaltige Projekte.
  5. Überwachung und Berichterstattung:
    Emissionspartner können Software und Werkzeuge bereitstellen oder Empfehlungen geben, um laufend Emissionen zu überwachen. Sie können auch bei der Erstellung von Berichten helfen, die den Fortschritt in Bezug auf festgelegte Ziele zeigen.
  6. Bildung und Training:
    Viele Emissionspartner bieten Schulungen für Unternehmen an, um das Bewusstsein und das Verständnis für Emissionsmanagement und nachhaltige Praktiken zu erhöhen.
  7. Zertifizierung und Verifizierung:
    Einige Emissionspartner bieten Dienstleistungen an, um sicherzustellen, dass die Emissionsberichte eines Unternehmens den geltenden Standards und Best Practices entsprechen.
  8. Netzwerkbildung:
    Emissionspartner können Unternehmen auch dabei unterstützen, sich mit anderen Akteuren zu vernetzen, von denen sie lernen und mit denen sie zusammenarbeiten können.

 

Zusammenfassend bieten Emissionspartner Expertise, Ressourcen und Unterstützung in allen Phasen des Emissionsmanagements – von der Erstbewertung über die Strategieentwicklung bis hin zur Implementierung und Überwachung. Sie sind für viele Unternehmen unverzichtbar, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Gibt es Strategien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Unternehmen?

Einer der Schlüsselbereiche, in denen sich die globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels konzentrieren, ist die Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Unternehmen. Unternehmen jeder Größe und Branche können eine entscheidende Rolle bei der Minderung des Klimawandels spielen. Hier sind einige bewährte Strategien:

  1. Energieeffizienz steigern: Dies ist oft der erste Schritt, den Unternehmen unternehmen, da er sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Dazu gehören Maßnahmen wie die Modernisierung von Anlagen, die Verwendung energiesparender Geräte und die Optimierung von Produktionsprozessen.
  2. Erneuerbare Energien nutzen: Der Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft kann den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens erheblich reduzieren.
  3. Nachhaltige Lieferketten: Unternehmen können mit Lieferanten zusammenarbeiten, um nachhaltige Praktiken entlang der gesamten Lieferkette zu fördern, von Rohstoffgewinnung bis zum Endverbraucher.
  4. Mitarbeiter einbinden: Schulungen und Sensibilisierung für die Umwelt können die Mitarbeiter dazu ermutigen, umweltfreundlichere Entscheidungen am Arbeitsplatz zu treffen.
  5. Carbon Offsetting: Während Unternehmen daran arbeiten, ihre Emissionen direkt zu reduzieren, können sie auch in Projekte investieren, die den CO2-Ausstoß an anderen Stellen ausgleichen, beispielsweise in Aufforstungsprojekte.
  6. Forschung und Innovation: Die Investition in Forschung und Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien und Praktiken kann langfristig zu drastischen Emissionsreduktionen führen.
  7. Transparenz und Berichterstattung: Ein regelmäßiges Monitoring und Reporting der CO2-Emissionen fördert nicht nur die Transparenz, sondern hilft Unternehmen auch, ihre Fortschritte zu verfolgen und ihre Strategien entsprechend anzupassen.

 

Mit einem proaktiven Ansatz und dem Engagement für kontinuierliche Verbesserung können Unternehmen nicht nur ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern oft auch betriebliche Vorteile erzielen, da viele dieser Maßnahmen zu Kosteneinsparungen und verbessertem Markenimage führen können.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Klicken Sie auf die Sterne, um ihn zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung: 0 / 5. Bewertungen: 0

Keine Bewertungen bisher!

Da Ihnen dieser Artikel gefallen hat...

folgen Sie uns gerne auf LinkedIn

Es tut uns leid, dass dieser Artikel für Sie nicht nützlich war!

Lassen Sie uns wissen, was wir verbessern können?

Weitere interessante Artikel:
Soziales

Corporate Social Responsibility im Unternehmen

Corporate Social Responsibility bezieht sich auf die Selbstverpflichtung von Unternehmen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft und Umwelt gemäß international anerkannter Referenzdokument z B OECD Leitsätzen für

Mehr erfahren
ESG Expertise in allen Bereichen:

ESG-Reporting

Was Unternehmen zu ESG-Berichterstattung wissen sollten.

ESG-Gesetze

Richtlinien, Verordnungen & Co. für mehr Nachhaltigkeit im EU-Wirtschafts- und Finanzsektor.

ESG-Kriterien

Mit ESG-Kriterien und KPIs Nachhaltigkeit messbar machen.

ESG-Integration

Wichtige Hilfestellung bei der ESG-Integration.

Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose ESG-Beratung mit unseren ESG-Experten!

Unser Team von ESGvolution findet für Ihre spezifischen Bedürfnisse eine maßgeschneiderte Lösung. Kontaktieren Sie uns noch heute für Ihr individuelles Angebot! Wir bearbeiten Ihre Anfrage persönlich und melden uns schnellstmöglich bei Ihnen.