Wesentlichkeitsanalyse

Wie wichtig ist sie für Unternehmen?

01.

Was ist eine Wesentlichkeitsanalyse?

02.

Warum ist eine Wesentlichkeitsanalyse so wichtig?

03.

Wie erstellt man eine Wesentlichkeitsanalyse?

04.

Auswertung mit Hilfe einer Wesentlichkeitsmatrix

Was ist eine Wesentlichkeitsanalyse?

Eine Wesentlichkeitsanalyse in der Nachhaltigkeit wird auch Materialitätsanalyse genannt. Sie ist die wichtigste Grundlage jeder Nachhaltigkeitsstrategie und damit auch jeder Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Eine Wesentlichkeitsanalyse per Definition hilft dabei, eine fundierte Basis für die Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen zu schaffen. Mit ihr lassen sich diejenigen ESG-Maßnahmen identifizieren, die für ein Unternehmen individuell sinnvoll sind. Darüber hinaus gibt sie einen Überblick über

  • die wichtigsten Stakeholder des Unternehmens intern ebenso wie extern

  • deren Bedürfnisse und Erwartungen, die sie in Sachen Nachhaltigkeit an das Unternehmen stellen

Ein entscheidendes Merkmal der Wesentlichkeitsanalyse ist die sogenannte Inside Out und Outside In Perspektive. Dafür werden drei Perspektiven in Verbindung mit den gängigen ESG-Reporting-Standards betrachtet:

  • Die relevanten ESG-Themen für die Stakeholder (nach GRI = Global Reporting Initiative)

  • Die relevanten Nachhaltigkeitsthemen, die das Unternehmen durch sein Tun beeinflusst (nach GRI und NFRD = Non-Financial Reporting Directive)

  • Die relevanten ESG-Themen, von denen das Unternehmen beeinflusst wird (nach NFRD)

Warum ist eine Wesentlichkeitsanalyse so wichtig?

Jedes Unternehmen, das gesetzlich zu einem Bericht nach CSR-Richtlinien verpflichtet ist, muss seiner Berichterstattung eine Wesentlichkeitsanalyse zugrunde legen. Allein das macht die Relevanz des Instruments deutlich. Auch der meistgenutzte Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die GRI (Global Reporting Initiative), sieht diese Analyse vor.

Eine Wesentlichkeitsanalyse ist für Unternehmen aber auch grundsätzlich äußerst nützlich. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Mit der Materialitätsanalyse lassen sich ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen abschätzen. Darauf aufbauend können wiederum Nachhaltigkeitsziele formuliert und entsprechende Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung etabliert werden.

  • Oft ergeben sich daraus Möglichkeiten zu einer besseren strategischen und operativen Entscheidungsfindung, zu Prozessoptimierungen oder zur Produkt- und Serviceinnovation.

  • Auch mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz können mit Hilfe einer Wesentlichkeitsanalyse erreicht werden.

  • Personelle und finanzielle Ressourcen lassen sich gezielter und effektiver einsetzen.

  • Insgesamt schafft die Wesentlichkeitsanalyse einen Erkenntnisgewinn, der die Zukunftssicherheit des Unternehmens positiv beeinflussen kann.

Wie erstellt man eine Wesentlichkeitsanalyse?

01

Identifizieren aller Stakeholder

Eine Wesentlichkeitsanalyse startet damit, alle Stakeholder eines Unternehmens zu identifizieren. Sinnvoll ist es, die verschiedenen Stakeholder in Bereiche zusammenzufassen. So lassen sich Gemeinsamkeiten zwischen den Anspruchsgruppen leichter erkennen. Möglich ist etwa die Einteilung in folgende Bereiche:

  • Wirtschaft: Kunden, Wettbewerber, Lieferanten, Investoren, Banken, Versicherungen etc.
  • Gesellschaft: Verbraucher, politische Akteure, Presse, Behörden, Kommunen, Anwohner etc.
  • Interne Interessensgruppen: Mitarbeitende, Unternehmensführung, Aufsichtsrat, Gewerkschaften etc.
  • Anwaltsgruppen: NGOs, Verbände, Umweltgruppen etc.
02

Bewerten der Stakeholder nach Relevanz

Sind alle Stakeholder identifiziert, sollte eine Bewertungslogik angewendet werden (z. B. 1 = niedrig, 2 = mittel, 3 = hoch). So lässt sich eine Rangfolge bilden – denn nicht alle Anspruchsgruppen haben dieselbe Relevanz für das Unternehmen. Auch ist nicht jede Anspruchsgruppe gleichermaßen davon betroffen, wie das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit handelt.

Beim Bilden der Rangfolge können die folgenden drei Fragen helfen:

  1. Welchen Einfluss hat die Anspruchsgruppe auf das Unternehmen bzw. auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele?
  2. Wird diese Gruppe durch die ESG-Maßnahmen beeinflusst?
  3. Oder trifft sogar beides zu?

Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen sollten an der Bewertung teilnehmen. Dies hilft, in dieser Phase der Wesentlichkeitsanalyse ein möglichst objektives Bild zu erhalten.

03

Befragen der wichtigsten Stakeholder

Die Ergebnisse aus Schritt 2 beeinflussen, auf welchem Weg die Stakeholder kontaktiert und nach ihrer Einschätzung gefragt werden. Zum Einsatz kommen z. B. Umfragen, Interviews, Online Befragungen, Workshops und / oder Gespräche mit relevanten Personen. So lässt sich ermitteln, welche ESG-Themen aus Sicht der externen und internen Stakeholder besonders wichtig sind.

Die Innenansichten sind an dieser Stelle oftmals bekannt. Die Antworten externer Stakeholder liefern vor allem wichtige Erkenntnisse. Das ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Maßnahmen des Unternehmens.

Um die Anspruchsgruppen zur Teilnahme an einer Umfrage zu motivieren, setzen zahlreiche Unternehmen freundlichen Erinnerungen, aber auch Anreize ein.

Auswertung mit Hilfe einer Wesentlichkeitsmatrix

Bei der Auswertung der Ergebnisse der Stakeholder Analyse hilft bei einer Wesentlichkeitsanalyse zum Beispiel eine Wesentlichkeitsmatrix. Mit ihr lassen sich die Bedürfnisse der Stakeholder mit den eigenen ESG-Kriterien abgleichen und in Bezug setzen. Eine grafische Darstellung macht Handlungsfelder deutlich, beispielsweise in Sachen Klimaschutz und CO2-Emissionen, Umweltschutz, Ressourcenmanagement oder soziale Verantwortung. Daraus lassen sich wiederum konkrete Ziele und strategische Maßnahmen für das Unternehmen ableiten.

Für eine Wesentlichkeitsmatrix werden in einem zweidimensionalen Koordinatensystem auf der waagrechten Achse die Wesentlichkeit von Themen für das Unternehmen markiert. Die senkrechte Achse zeigt die Themenrelevanz für die Stakeholder. Oben rechts treffen sich dann die priorisierten Themen für Unternehmen und Stakeholder.

Neben den wichtigsten Handlungsfeldern werden so auch gegensätzliche Interessen deutlich. Die Wesentlichkeitsmatrix sollte auch fester Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts sein. Die Leser können damit das Zustandekommen der Handlungsfelder besser nachvollziehen.

Die Wesentlichkeitsmatrix eines Unternehmens kann zum Beispiel so aussehen:

ESG-Expertise in allen Bereichen:

ESG-Lösungen

Mit Daten, Software und Beratung zu mehr Nachhaltigkeit

ESG-Gesetze

Richtlinien, Verordnungen & Co. für mehr Nachhaltigkeit im EU-Wirtschafts- und Finanzsektor.

ESG-Kriterien

Mit ESG-Kriterien und KPIs Nachhaltigkeit messbar machen.

ESG-Integration

Wichtige Hilfestellung bei der ESG-Integration.

Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose ESG-Beratung mit unseren ESG-Experten!

Unser Team von ESGvolution findet für Ihre spezifischen Bedürfnisse eine maßgeschneiderte Lösung. Kontaktieren Sie uns noch heute für Ihr individuelles Angebot! Wir bearbeiten Ihre Anfrage persönlich und melden uns schnellstmöglich bei Ihnen.